Schlagwort-Archive: Medienkompetenz

Hier entsteht der neue Wikipedia-Guide für den Unterricht!

Kollege Bernsen (aka eisenmed) drüben bei Medien im Geschichtsunterricht hat meine vier «Regeln» für den Umgang mit Wikipedia im schulischen Unterricht für wenig praxistauglich befunden, was ich gerne entgegennehme. Wir haben dann beschlossen, in unserem Wiki einen «Wikipedia-Guide für den Unterricht» zu erstellen. Jede/r ist herzlich eingeladen, mitzuwirken, sei es mit Textarbeit, Links oder Kommentaren. Hier geht es zur entsprechenden Seite.

Compas – ein neues Onlinetool zum strukturierten Forschen im Web ist online

Unsere Kollegen drüben von infoclio.ch haben gerade noch rechtzeitig zum Semesterbeginn ein neues Online-Lehrmittel zu den Bereichen Informationskompetenz und Online-Recherche aufgeschaltet, das wir gerne an dieser Stelle empfehlen möchten: »compas – Strukturiertes Forschen im Web« ist ab sofort unter www.compas.infoclio.ch frei verfügbar.

Das Lehrmittel ist in drei Kapitel gegliedert:
1. Persönliche digitale Infrastruktur aufbauen
2. Fachrecherche
3. Kontakte pflegen und partizipieren

»compas.infoclio.ch« kann als Lehrmittel im Einführungsstudium der Geschichtswissenschaften und den Methodenseminaren eingesetzt werden und soll als Nachschlagewerk für die Studierenden dienen. Darüber hinaus soll das Lehrmittel auch zu einem wertvollen Arbeitsinstrument für Studierende und Forschende aus anderen Fachrichtungen werden.

Was macht eigentlich die «Generation Internet» im Internet? Und mit Wikipedia?

Pädagogen und andere gescheite Leute beschäftigen sich schon seit Jahren mit der Frage, was eigentlich unsere Jugend im Netz so macht. Wie kompetent sie ist im Umgang mit dem ganzen technischen Kram, der uns, den Älteren schon nicht ganz geheuer ist. Und wie viel Belehrung sie, die «Digital Natives» von uns, den «Digital Immigrants» eigentlich noch brauchen.
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Wird Google bio-dynamisch?

Die Europäiche Kommission, so lesen wir heute in den Zeitungen, hat ein Anti-Trust-Verfahren gegen Google eingeleitet «wegen des möglichen Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung in der Online-Suche unter Verstoß gegen die europäischen Kartellrechtsvorschriften (Artikel 102 AEUV)». Dies der Anfang einer entsprechenden Medienmitteilung der Kommission.
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Ein Tweet ist ein Tweet ist ein Tweet

Nehmen wir einmal an, «schnapsnase» wäre nicht einfach ein Witzbold, sondern er wäre – zum Beispiel – eine exponierte Figur einer öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt. Und nehmen wir weiter an, wir könnten sicher sein, dass der Beitrag «echt», also tatsächlich von der exponierten Figur der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt verfasst worden wäre.

Was wäre ein solcher Tweet? Ein ironischer Beitrag zur «Überfremdungs»-Debatte in der Schweiz? Ein Skandalon mit anschliessendem Karriereknick für die besagte exponierte Figur? Oder einfach ein Ausloten der Möglichkeiten, die Twitter im öffentlichen Diskurs bietet?
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ETH Library goes Google

Nein, zu früh gefreut: Die ETH Bibliothek hat nicht auch (wie kürzlich die ÖNB) einen Vertrag mit Google geschlossen, um ihre Bestände fremddigitalisieren zu lassen. Ich vermute, dass wäre unter dem Niveau der ETH und das ist auch gut so.

Die ETH Bibliothek hat viel Genialeres gemacht. Sie hat nämlich das gemacht, was der Graus aller Bibliothekare sein dürfte, den ganzen komplizierten Such-Krimskrams über Bord geworfen (oder zumindest ins zweite Glied geschickt) und eine Suchmaske ins Netz gestellt, die mit einem Suchschlitz alles absucht, was im Rahmen der ETH abfragbar ist.
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Digital Creativity

«Digital Creativity» ist eine interdisziplinär ausgerichtete Zeitschrift, welche sich dem Themenkomplex rund um die Nutzung digitaler Medien widmet und viermal jährlich erscheint. Der kreative Geist scheint die aus unterschiedlichen Richtungen stammenden Artikel zu beleben. Die Beiträge handeln entweder von der Implementierung brandneuer Gadgets (wie z.B. Wearables) oder es geht um deren Einsatz in einem mediendidaktischen Umfeld.
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Wiki im Unterricht: Erfahrungsbericht

 Wege in die Moderne
 
Die Ankündigung von Peter Haber zum (viel versprechenden) Kurs über Wikipedistik, sowie ein Erfahrungsbericht von Mark Stoneman (von Clio and Me, Blog des Monats im März d.J.) über seinen Kurs, in dem er Studierende mit Wikipedia arbeiten liess (und in einem Wiki den Kurs mit immerhin 111 Teilnehmenden administrierte), ist Anlass, kurz über meine Erfahrungen beim Einsatz von Wikis und Umgang mit Wikipedia in meinen Kurs im letzten Semester zu berichten. Ich komme zu ähnlichen Einschätzungen, wie Mark Stoneman in seinem Bericht und wie ich unter dem Titel „Digital Secondos„: Die Medienkompetenz der Studierenden ist sehr heterogen. Und doch kann man für die meisten sagen: Sie können zwar suchen, finden aber nichts, was sie für ihre Hochschulaufgaben verwenden könnten. Und von Wikipedia – oder überhaupt von Wikis – kennen Sie allenfalls die Benutzer-Oberfläche und dass alle reinschreiben können. Und Wikis für Unterrichtszwecke zu benutzen, hat seine Tücken.

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Digital Secondos – Reloaded

Ich habe ja in den letzten Wochen bereits einige Male über verschiedene Studien berichtet, die den „Mythos“ der NetGeneration (oder Digital Natives oder Google Generation) kritisch hinterfagten und konstatierten, dass die Jugendlichen keineswegs dergestalt von den digitalen Medien sozialisiert werden, dass sie durchs Band neue Verhaltensformen beim Lernen und Forschen entwickelten. Die Digital Natives (so meine These) seien vermutlich eben nicht „Einheimische“, die in die digitale Kultur durch die Eltern eingeführt und sozialisiert werden, sondern wenn schon „Digital Secondos“, also Kinder von „Eingewanderten“, die sich selber auf sehr unterschiedliche Weise in der neuen (digitalen) Kultur zu behaupten wissen: Einige der Digital Immigrants neigen zur Überanpassung („Wow, der neuste Web-2.0 Trend – gleich ausprobieren und als Must-Have in meinem Blog anpreisen“); andere wiederum halten an der altvertrauten Ursprungskultur fest („Es gilt das gedruckte Wort“).
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Kompetenzen, Theorien, Medien (?) der Geschichte

Wenn Kollega Haber schon darauf hinweist, sollen hier auch ein paar Worte darüber verloren werden, über meine Reise nach Eichstätt im malerischen Altmühltal (die schöne landschaftliche Lage muss man sich mit schlechten Bahnverbindungen erkaufen), wo an der katholischen Universität ziemlich intensiv Geschichtsdidaktik betrieben wird, was dank eines umfassenden mehrjährigen Forschungsprojektes auch in Zukunft so sein wird.

Die Tagung konzentrierte sich primär auf die Frage, über welche Kompetenzen Lehrpersonen verfügen müssen, um bei Ihren Schüler/innen Kompetenz fördern und diagnostizieren zu können; also um „Kompetenzen zweiter Ordnung“. Und da die Geschichtsdidaktiker/innen diese Lehrpersonen ausbilden, müssen die ja auch Kompetenzen-kompetent sein. Bin ich in der Lage, bei meinen Lehramts-Studierenden festzustellen, ob sie ihre Schüler/innen in der Entwicklung ihrer Kompetenzen fördern können, muss ich folgerichtig kompetenzförderkompetenzdiagnosekompetent sein.
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Medienhandeln Jugendlicher

Medienhandeln Jugendlicher

Der Bielefelder Erziehungswissenschafter Klaus Peter Treumann hat mit seinem Team letztes Jahr den Schlussbericht eines grossen mehrjährigen Forschungsprojekts zum jugendlichen Medienhandeln publiziert. ((Treumann, Klaus Peter; et al.: Medienhandeln Jugendlicher. Mediennutzung und Medienkompetenz: Bielefelder Medienkompetenzmodell, Wiesbaden: VS, Verl. für Sozialwiss. 2007.)) Über 3600 Jugendliche zwischen 12 und 20 Jahren wurden darüber befragt, wie sie im Alltag Medien nutzen. Dabei wurden die Fragen nach dem Bielefelder Medienkompetenz-Modell gegliedert: Sie zielten auf instrumentelle Medienkenntnisse, auf Kenntnisse des Mediensystems, auf Medienkritik und Mediengestaltung und zwar in den „alten“ Medien ebenso wie in den „neuen“.

Im Ergebnis bestätigt die Studie den Eindruck, den ich im Umgang mit Jugendlichen und Studierenden gewonnen habe: einige können sehr kompetent mit Neuen (und alten) Medien umgehen, andere nicht. Die Kompetenzen sind dabei sehr unterschiedlich verteilt, es gibt also nicht einfach ein Gruppe von Kompetenten und eine von Inkompetenten.

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Net Generation und was sie mit Geschichtswissenschaften zu tun hat

Virtual Student

Die Nicht-Frage von Kollega Haber zum Eintrag „Digital Secondos – No Net Generation„, was das mit Geschichtswissenschaften zu tun habe, mündete in die konkrete Frage, ob Rolf Schulmeister in seiner Publikation „Gibt es eine Net Generation?“ zu den Auswirkungen auf die Hochschullehre Aussagen gemacht habe. Ja, hat er, bzw. haben einzelne Studien und Arbeiten, die er rezipiert ((nur zwei Nennungen: 1. Palloff, Rena M./Pratt, Keith: Virtual Student. A Pro?le an Guide to Working with Online Learners. Jossey-Bass. San Francisco 2003. – 2. Kennedy, Gregor E./Judd, Terry S./Churchward, Anna/Gray, Kathleen/Krause, Kerri-Lee: First year students‘ experiences with technology: Are they really digital natives? In: Australian Journal of Educational Technology 2008, 24(1), S. 108-122.)). Dazu noch einige kurze Bemerkungen.

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Medienkompetenz 0.0

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Kollega Hodel hat heute verdankenswerterweise bereits auf die Problematik der „Net Generation“ hingewiesen (die er, für mich etwas irreführend, „Digital Secondos“ nennt). Im Suchprotokoll unseres Weblogs fand ich heute einen Eintrag, der mich wirklich etwas nachdenklich gestimmt hat:

Folgende Suche fand sich im Logfile unseres Weblogs: „wie viele bücher hat die basler uni bib“. Gehen wir eimal davon aus, dass das Protokoll einen Teil der Anfrage abgeschnitten hat und es statt „bib“ vermutlich „bibliothek“ geheissen hat. Da wollte also jemand herausfinden, wieviele Bücher die Univeristätsbibliothek Basel besitzt und hat diese Frage bei einer Suchmaschine eingegeben, hat in der Trefferliste einen Eintrag gefunden, der auf unser Weblog verwiesen hat und ist dann so bei uns gelandet. Die Antwort fand er oder sie kaum bei uns, allenfalls einen Eintrag, der die gleichen oder ähnliche Begriffe enthielt.

Ich frage mich: Wieviel Medieninkompetenz braucht es, um eine solche Frage in dieser Form zu stellen und dann wohl auch noch auf eine Antwort zu hoffen? Und vielleicht noch interessanter die Frage: wieviele Menschen würden tatsächlich mit der hier formulierten Fragestellung so vorgehen, wie dies der oder die Suchende offensichtlich getan hat?

Dass „Wir in der grossen, weiten Medienwelt“ oftmals einsam dastehen, ist keine neue Erkenntnis. Aber über die Dimensionen der Inkompetenz staunen wir dann doch immer wieder.