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DOCUMERICA – die USA der 1970er in Fotos

Das Bild, von dem hier ein Ausschnitt zu sehen ist, zeigt Wissenschaftler der Ölfirma Shell am Rande des Golfs von Mexiko vor Key Largo. Sie machen sich bereit zum Tauchen, um die Korallen und die Unterwasser-Geologie vor Ort zu erforschen. Die Aufnahme von Flip Schulke ist undatiert, sie stammt wahrscheinlich aus dem Jahr 1975. Sie ist eine von ca. 15’000 Fotografien aus dem Fundus des Projekts „Documerica„, die die US National Archives in Flickr veröffentlicht haben. Die amerikanische Umweltbehörde EPA hat in den frühen 1970er Jahren das Projekt „Documerica“ durchgeführt, um den Zustand der Umwelt in den USA zu dokumentieren, und dafür eine Reihe von freien Fotographen angeheuert. Diese haben den Auftrag auch relativ „frei“ interpretiert und eindrückliche Zeitdokumente der Gesellschaft in den USA zu Beginn der 1970er Jahre erstellt. Mit der Veröffentlichung dieser Kollektion ergänzen die National Archives die umfangreiche Sammlung an Bildern, die sie in Flickr, wie viele andere Institutionen des kulturellen Gedächtnis (vgl. den Eintrag von Mills Kelly) der Öffentlichkeit zugänglich gemacht haben. Filme stellen die National Archives auch zur Verfügung – passenderweise auf Youtube (vgl. Eintrag von Peter Haber).

Sustainable Archives, Austin 2009

sustainablearchives

Die Society of American Archivists hält vom 11.-16. August ihr Jahrestreffen in Austin, Texas ab. Das Programm ist in vielerlei Hinsicht vielversprechend. Im Voraus finden ein- bis zweitägige Workshops zur Weiterbildung statt, wo man seine Kompetenzen punktuell erweitern kann. Diese Workshops sind entweder technisch (XML, DMS, Scanner Performance), betriebswirtschaftlich (Raising Private Monies to support Archival Programs) oder auf inhaltliche Kompenzen ausgerichtet. Unter den letzteren wird beispielsweise „Visual Literacy for Managing Photograph Collections“ angeboten.
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Babelblog: ein erster Rückblick / a first review

babelblog

Vor zwei Monaten starteten wir den Versuch „babelblog“: Wir öffneten unseren Weblog einer international zusammengestellten Gruppe von Historiker/innen, die aus ihrer Perspektive über die Geschichtswissenschaften im digitalen Zeitalter berichten sollten. Nach zwei Monaten und acht Einträgen von drei Autoren wollen wir einen ersten Rückblick halten.

Mills Kelly berichtete von einem Projekt, das die Entwicklung von Hilfsmitteln zur Erschliessung grosser Textmengen von historischem Interesse zum Ziel hat, vom Versuch der Library of Congress, ihr Bildarchiv auf Flickr bereit zu stellen und mit kollaborativem Tagging erschliessen zu lassen, einem Wiki, das dem (vor allem US-amerikanischen) Archiv-Wesen gewidmet ist, und von einem OpenSource Software-Paket, das mit Web-2.0-Technologien das Erstellen von Ausstellungs-Websites ermöglicht, bzw. vereinfacht.

Marcin Wilkowski berichtete von zwei Projekten in Polen, die historische Sachverhalten mit Web-2.0-Technologien darstellen und stellte die Frage, inwiefern die Erinnerung public domain ist, bzw. ob ein Privatunternehmen Bildmaterial von historischen Ereignissen, die eine ganze Gesellschaft betreffen, zu Werbezwecken einsetzen darf.

Loudovic Tournes schliesslich stellt die provozierende Frage, ob im digitalen Zeitalter die althergebrachten Bibliographien überhaupt noch einen Zweck erfüllen.

Wir warten gespannt auf die nächsten Einträge und sind zuversichtlich, dass bald weitere Autor/innen mit eigenen Beiträgen auf sich aufmerksam machen werden.

In January we started our project „Babelblog“: we invited some historians from different parts of the world to join our blog and post about the historical sciences in the digital age from their point of view. After two months and eight posts from three contributors, we think it’s time for a first look back.

Since most of the posts are in english, we do without replicating them one by one. We would like to point out the post of Loudovic Tournes though, not because it’s the only one in french so far, but rather because he asks boldly, whether in the digital age compiling and maintaining bibliographies is still making sense, or whether new technologies make those pre digital techniques needless.

In any case we are looking forward to a lot more interesting posts, that will come up during the next months – not only from the contributors we already have read, but also from new ones.