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Gesucht: Nihilartikel für das Historische Lexikon der Schweiz

Am kommenden Donnerstag findet die Vernissage der Ausstellung und des gleichnamigen Buches «Am Anfang ist das Wort. Lexika in der Schweiz» statt.

Zusätzlich zur Ausstellung hat das Historische Lexikon der Schweiz zusammen mit der Tageszeitung «Der Bund» einen Wettbewerb für den besten Nhilartikel ausgeschrieben:

Gesucht wird ein Lexikonartikel über eine fiktive Schweizerin oder einen fiktiven Schweizer. Damit der Siegertext im HLS abgedruckt werden kann, muss der Nachname der Person mit dem Anfangsbuchstaben S–Z beginnen. Der Artikel darf eine Länge von 25 Zeilen zu 55 Anschlägen nicht überschreiten (1375 Zeichen inkl. Leerschläge) und muss gemäss den formalen Kriterien des Historischen Lexikons der Schweiz verfasst werden. Einsendeschluss ist der 16. Januar 2009.

Den Flyer zum Wettbewerb gibt es hier.

Gedruckte Wikipedia verletzt Urheberrecht

Der Bertelsmann-Verlag hat soeben eine gedruckte Version von Wikipedia auf den Markt gebracht mit einem Auszug aus der Online-Enzyklopädie:

Das Wikipedia-Lexikon präsentiert die am häufigsten gesuchten Stichwörter der Online-Wikipedia im handlichen Buchformat. Es ist somit das ideale Nachschlagewerk für alle buchaffinen Leser, die auch offline die Inhalte des großen Online-Portals nutzen möchten und sich für die aktuelle Zeitgeschichte interessieren.

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«Am Anfang ist das Wort. Lexika in der Schweiz»

«Him Hanflang war das Wort» kalauerte Ernst Jandl einst, die Schweizerische Nationalbibliothek aber meint es ernst: «Am Anfang ist das Wort» heisst eine Ausstellung, die im November in Bern eröffnet werden wird und die der Frage nachgeht, wie ein Lexikon entsteht. Wer in der Schweiz könnte das besser wissen als die Leute vom Historischen Lexikon der Schweiz, die als Partner für die Ausstellung und für die zur Ausstellung geplante Publikation gewonnen werden konnten.

Die Ausstellung wird auch «die brisante Frage der Wissensvermittlung und -speicherung im digitalen Zeitalter», aufgreifen, wie der Pressetext der Nationalbibliothek verspricht. Eine «interaktive Raumprojektion» wird «auf spielerische Weise» sich dem Thema widmen. Wir sind gespannt.

retro|bib – ein Web 2.0-Portal für alte Lexika

Ziemlich aufgeräumt und übersichtlich kommt das Portal retro|bib daher. Es versammelt zehn Wörterbücher und Lexika aus der Zeit um 1900: Vom Meyers Konversationslexikon über das Brockhaus‘ Konversationslexikon, Merck’s Warenlexikon, das Handbuch der Drogisten-Praxis, das Biographische Künstler-Lexikon, die Illustrierte Kunstgeschichte bis zur Biblischen Real- und Verbal-Handkonkordanz reicht die Auswahl.

Dieses Projekt möchte vornehmlich alte Nachschlagewerke um 1900 herum retrodigitalisieren und im Internet verfügbar machen. Es basiert auf der freiwilligen Mitarbeit von vielen Personen und verfolgt kein finanzielles Interesse. Die Einnahmen der Werbung auf diesen Seiten fließen in die Digitalisierung neuer Werke und den Betrieb der Server.

Die Suchfunktion scheint zuverlässig zu funktionieren und es fällt angenehm auf, dass auch die faksimilierten Seiten greifbar sind.

Millionensegen für Wikipedia

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Wie die Nachrichtenagentur AP meldet, erhält die Wikimedia-Stiftung, die hinter Wikipedia steht, drei Millionen Dollar für die nächsten drei Jahre von der amerikanischen Sloan Stiftung.

Mit dem Geld soll die finanzielle Unabhängigkeit von Wikipedia garantiert, aber auch der Inhalt der freien Enzyklopädie verbessert werden. Die Spende ist die grösste Zuwendung, die Wikimedia bisher erhalten hat. Das Jahresbudget der Wikimedia-Stiftung beträgt rund 4,6 Millionen Dollar, die vor allem für die Serverinstrastruktur und die Netz-Bandbreite benötigt werden. Die Autoren und Administratoren der Wikipedia arbeiten alle ehrenamtlich.

Die Alfred P. Sloan Foundation ist eine philanthropische Stiftung, die 1934 von Alfred P. Sloan jr. gegründet wurde, dem damaligen Präsidenten und Chief Executive Officer von General Motors.

Wir dürfen gespannt sein, wie sich dieser Geldsegen auf die Struktur und das Selbstverständnis der Wikipedianer auswirken wird. Auch wenn die jährliche Million keinen Riesensprung im Budget bedeutet, ist damit zu rechnen, dass diese Zuwendung weitere Spenden nach sich ziehen wird.

Zur Ideologie der Wikipedia-Bewegung gehört die Unabhängigkeit und die Ehrenamtlichkeit der Mitarbeiter. Wenn bei Wikipedia in Zukunft grössere Geldbeträge zirkulieren werden, so wird irgend jemand entscheiden müssen, wozu dieses Geld verwendet wird: Verbesserung der technischen Infrastruktur? Finanzierung von qualitätsverbessernden Massnahmen? Flankierende bildungspolitische Aktionen? Übersetzungen in Minderheitensprachen?

Auf jeden Fall, so viel lässt sich wohl schon heute sagen, wird sich der Charakter von Wikipedia in den nächsten Jahren aller Voraussicht nach nachhaltig verändern.