Schlagwort-Archive: Ausstellung

Das Ego-Museum

Wozu man Facebook-Daten doch nicht alles gebrauchen kann. Wie wäre es mit einer kleinen Ausstellung mit den eigenen Freunden, den Texten, die man so schreibt, den vielen bunten Bildchen und so. Intel bietet mit Museum of Me einen faszinierenden Dienst an, bei dem aus den eigenen Facebook-Daten eine virtuelle Ausstellung gerechnet wird. Sieht absolut genial aus.
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„Phone Home“ (by Stapferhaus)

Das hatte mich damals, 1982, seltsam berührt, als E.T. mit leuchtendem Finger „E.T. nach Hause telefonieren“ brabbelte ((im englischen Original „E.T. phone home“; aber das habe ich damals ebenso wenig mitbekommen wie das legendäre „Space – the final frontier„, das ich nur als „Der Weltraum – unendliche Weiten“ kannte; jaja, Filme oder gar Fernseh-Serien mit in Originalsprache mit Untertiteln lernte ich erst später kennen)): Ausserirdische, die Heimweh hatten – das machte das fremde Wesen doch viel weniger bedrohlich, das war ja schon fast eine vertraute menschliche Seite, die man aus eigener Schulausflug- und Pfadi-Lager-Erfahrung kannte.

Ich weiss nicht, wie das Team vom Stapferhaus auf ihren Titel gekommen ist, aber ganz offensichtlich geht es bei ihrer neusten Austellung („Home – Willkommen im digitalen Leben„), die am Freitag eröffnet wurde, auch darum, die Vertrautheit des „digitalen Heims“ zu thematisieren – und sei es nur, indem man das Fehlen einer solchen Vertrautheit feststellt, anprangert oder bedauert.
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Bei Tagwerke: Geschichte des Bloggens

Geschichte des Bloggens

Tine Nowak feiert bei Tagwerke mit etwas Verspätung das zehnjährige Jubiläum der Gattung „Weblog“ – auch von unserer Seite herzliche Gratulation zu einer Medientechnik, die nach den Masstäben der Internet-Zeitrechnung (analog zu den Hundejahren, die auch sieben Menschenjahren entsprechen sollen) wenn nicht als uralt, so doch als betagt zu bezeichnen ist und daher durchaus als legitimer Gegenstand historischer Untersuchungen gelten kann. So gibt es hier auch (wie den Ursprüngen anderer Medientechniken) historische Wissens-Lücken und entsprechend offene Fragen zum genauen Hergang bei der Entstehung. Eine schöne erste Skizze wie gesagt beim Tagwerke-Blog (inkl. Link auf die Timeline des „Blog History Project„) und später laut Ankündigung auch im Ausstellungskatalog der Frankfurter Tagwerke-Crew.

Das Buch der Woche: Geschichte im Gedächtnis

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Unser heutiges «Buch der Woche» ist das neueste Buch von Aleida Assmann, die, obwohl Anglistin und Literaturwissenschaftlerin, eine der wichtigsten Stichwortgeber/innen der modernen Historiographie geworden ist. In ihrem neuesten Buch, entstanden aus einer Vorlesungsreihe am Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen, beschäftigt sich Assmann erneut mit dem zentralen Thema ihres Schaffens: dem Gedächtnis. Dabei legt sie diesmal den Fokus auf die Rolle und Funktion von Generationen und exemplifiziert das Thema an einigen exemplarischen Generationen der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts.

Besonders gefallen hat mir der zweite Teil des Buches, in dem Aleida Assmann drei Grundformen historischer Präsentationen unterscheidet: Erzählen, Ausstellen und Inszenieren.

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Löffeltanz

Die Website „bettinahenkel.net“ hat auf den ersten Blick nichts mit Geschichtswissenschaften zu tun. Doch das Projekt von Bettina Henkel, Künstlerin und Dozentin an der Akademie der Bildenden Künste in Wien, ist ein bemerkenswertes Beispiel dafür, wie sich künstlerische Projekte mit kulturwissenschaftlichen und auch historischen Themen auseinandersetzen, was in diesem Falle zu spannenden und anregende Ergebnisse führt. Weiterlesen

Neues von Theo

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Vor einiger Zeit haben wir hier über Theo den Pfeifenraucher berichtet und darüber, dass das Naturhistorische Museum in Basel versucht, zusammen mit Historikern der Universität Basel und mit Hilfe der Bevölkerung den Pfeifenraucher zu identifizieren. Inzwischen steht eine ansehnliche Sammlung von historischen Dokumenten, Transkripten und Namenslisten online zur Verfügung. Es wäre schön, wenn daraus in einem nächsten Schritt eine richtige Online-Ausstellung entstehen würde!

Theo der Pfeifenraucher

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Vor einigen Wochen hat das Naturhistorische Museum Basel die Ausstellung «Theo der Pfeifenraucher» eröffnet. Die Ausstellung zeigt, wie mit Hilfe forensischer und anthropologischer Methoden Aussehen und Leben eines um 1800 verstorbenen Arbeiters rekonstruiert werden können. Das Museum rief die Bevölkerung auf, Bilder oder Dokumente aus der eigenen Familiengeschichte, welche mögliche Hinweise zu «Theos» Berufs- oder Wohnumfeld liefern könnten, direkt dem Museum zu senden. Es trafen einige Hinweise ein, das Museum hat eine umfangreiche Dokumentation online gestellt und nun hoffen wir natürlich, dass die Ergebnisse in einer interaktiven Ausstellung (im Netz?) zugänglich gemacht werden.

Tagwerke: Geschichtsblog des Monats Mai 2007

Kollege Haber hat ihn bereits vor einigen Wochen hier vorgestellt und einige mögen mäkeln, das sei ja gar kein „Geschichtsblog“ – aber bitte: Tagwerke ist ein Weblog des Frankfurter Museums für Kommunikation, das in Zusammenarbeit mit dem Giessener Sonderforschungsbereich „Erinnerungskulturen“ eine Ausstellung im Frühling 2008 plant, dies sich für die

spezifische Form selbstbezogener Kommunikation als einer alltäglichen Kulturpraxis

interessiert. Auch wenn der Titel „Vom Tagebuch zum Weblog“ von den Organisator/innen nicht chronologisch verstanden wird (und damit suggerieren könnte, das Weblog hätte das Tagebuch „abgelöst“), sind doch historische Bezüge und Perspektiven von Bedeutung. Weiterlesen

Tagung „Aufklärung, Bildung, ‚Histotainment‘?“

Am 2/3. März fand in Berlin am Friedrich-Meinecke-Institut der FU eine Tagung statt, die nach der Rolle der Zeitgeschichte in Unterricht und Gesellschaft fragte. Organisiert wurde die Tagung von Michele Barricelli, Juniorprofessor für Geschichtsdidaktik am Friedrich-Meinecke-Institut und von Julia Hornig, Mitarbeiterin bei der Willy-Brandt-Stiftung in Berlin. Die Beiträge setzten sich auf vielfältige Weise mit der Frage auseinandersetzten, wie zeitgeschichtliche Themen heutzutage vermittelt werden. Dabei kam auch den Medien eine wesentliche Bedeutung zu. Weiterlesen

Neue Studie: Digitalisierung in Museen

In Inetbib gelesen: «Das Schweizerische Institut für Informationswissenschaft an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Chur (CH) führte mit Förderung der Stiftung Datenbank Schweizerischer Kulturgüter (DSK) im Sommer 2006 eine umfassende Bestandsaufnahme zum Stand der Digitalisierung in den rund 1000 Museen der Schweiz durch. Die Ergebnisse werden in folgender Studie umfassend dargestellt: Ch. Bieber, J. Herget: Stand der Digitalisierung in den Museen der Schweiz – Internationale Referenzprojekte und Handlungsempfehlungen.» Erster Eindruck: sehr lesenswert und informativ! Und ausserdem aktuell und gut recherchiert – wie eigentlich alle Beiträge in dieser interessanten Reihe aus Chur!

Das Internet als Raum Historischen Lernens IV

Die Nachmittags-Sektion des Donnerstags ist konkreten multimedial aufbereiteten Lernangeboten gewidmet. [Fortsetzung von diesem Eintrag].

Julia Hornig stellt mit der „Aufmerksamen Ausstellung“ im Willy Brandt-Haus in Lübeck eine andere Anwendung von ICT im Ausstellungsbereich: hier wird die Inszenierung durch ein ausgeklügeltes Haus-Management-System gesteuert und durch ein Content-Management-System für webbasierte Darstellungen ergänzt. Innovativ erscheint mir ein „Multimedia-Tisch“, in den ein Touch-Screen eingelassen ist, der Punkte auf einer Weltkarte darstellt, die nicht nur angeklickt, sondern auch anderen Besucher/innen „zugeschoben“ werden können, was interessante Formen der Interaktion ermöglichen könnte. Das würde ich gerne live sehen! Interessant ist auch die Möglichkeit, „Ergebnisse“ des Ausstellungsbesuch sich über das Internet nach Hause schicken zu lassen; auch das möchte ich gerne mal live sehen. Weiterlesen