The art of digital forgetting

[X-Posted from E-Blogs, a European Review of Blogs,translated by Ulrike Anderson]

Yesterday I cleaned up my mobile again. The some hundred SMS I have were – no, not deleted! – but saved. I’m sure this makes me part of a tiny minority of contemporaries. I mean, who archives their sent (as well as received) SMS? Clearly a case of a professional deformation, no doubt.
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„Phone Home“ (by Stapferhaus)

Das hatte mich damals, 1982, seltsam berührt, als E.T. mit leuchtendem Finger „E.T. nach Hause telefonieren“ brabbelte ((im englischen Original „E.T. phone home“; aber das habe ich damals ebenso wenig mitbekommen wie das legendäre „Space – the final frontier„, das ich nur als „Der Weltraum – unendliche Weiten“ kannte; jaja, Filme oder gar Fernseh-Serien mit in Originalsprache mit Untertiteln lernte ich erst später kennen)): Ausserirdische, die Heimweh hatten – das machte das fremde Wesen doch viel weniger bedrohlich, das war ja schon fast eine vertraute menschliche Seite, die man aus eigener Schulausflug- und Pfadi-Lager-Erfahrung kannte.

Ich weiss nicht, wie das Team vom Stapferhaus auf ihren Titel gekommen ist, aber ganz offensichtlich geht es bei ihrer neusten Austellung („Home – Willkommen im digitalen Leben„), die am Freitag eröffnet wurde, auch darum, die Vertrautheit des „digitalen Heims“ zu thematisieren – und sei es nur, indem man das Fehlen einer solchen Vertrautheit feststellt, anprangert oder bedauert.
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Audiovisuelle Medien als Forschungsgegenstand und historische Quelle

Vorgestern Freitag und gestern Samstag fand in Zürich das diesjährige Memoriav-Kolloquium statt, dessen (aus der Sicht der Geschichtswissenschaft) etwas verwirrend scheinender Titel deutlich machen sollte, dass auch andere Disziplinen sich mit dem audiovisuellen Kulturgut befassen, um deren Erhalt sich Memoriav bemüht.

Das Kolloquium bot denn auch einen bunten Strauss an Projekten und theoretischen Erwägungen, die das Kulturgut „Audiovisuelles Medium“ zum Gegenstand ihres Interesses machten. Leider liess diese weit gefasste Anlage der Tagung den roten Faden etwas vermissen: Worum ging es noch einmal? Ok, um audiovisuelle Medien, als Quelle – oder als Forschungsgegenstand. Das gilt zumindest für den Freitag, den Samstag konnte ich leider nicht mitnehmen.
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Open Bibliographic Data. Ein materialreicher Statusbericht bei übertext

Adrian Pohl, Mitarbeiter am hbz und Mitorganisator der Tagung «Digitale Wissenschaft 2010» hat auf übertext einen äusserst informativen Statusbericht zum Thema Open Bibliographic Data (OBD) ins Netz gestellt. Sein Fazit: Das war erst der Anfang! Die freie Zugänglichkeit von bibliographischen Daten im grossen Stil wird einige Veränderungen mit sich bringen. Zum einen ist anzunehmen, dass ein Teil der heute für viel Geld angebotenen bibliographischen Datenbanken vom Markt verschwinden wird. Henusode (= so what), ist man geneigt zu sagen, wir werden es verkraften.
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Speichern, um zu vergessen

Gestern habe ich wieder mein Mobiltelephon aufgeräumt. Ich habe einige Hundert SMS – nein, nicht gelöscht! – sondern abgespeichert. Damit gehör ich gewiss zu einer winzigen Minderheit von Zeitgenossen. Wer archiviert schon seine eigenen (und die erhaltenen) SMS? Ein klarer Fall einer déformation professionelle, keine Frage.

Dabei gingen mir aber einige Fagen durch den Kopf: Von den rund 1500 Mitteilungen, die sich auf meinem Telephon angesammelt haben, sind geschätzte drei Viertel völlig belanglos. Terminfindungen und dergleichen. Vom übrigen Viertel wiederum ist das meiste interessant, aber auch nicht wirklich wert, für die Nachwelt aufgehoben zu werden. Und dann bleiben höchstens eine Handvoll Textschnipselchen, die ich gerne aufbewahren möchte. So, wie ich auch einige Fetzen Papier aus meiner Kindheit und meiner Schulzeit noch irgendwo in einer Schuhschachtel habe.
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Warum bei Wikipedia die Autoren wegbleiben – und was man dagegen tun könnte

Darüber berichtet Dirk Franke auf Iberty, einen Bericht von Eric Goldman referierend.

Zusammenfassed hält Goldman (laut Franke) fest:

  • Technische Schranken soweit erhöhen, dass Vandalen und Spammer praktisch keine Arbeitsbelastung mehr sind.
  • Leute direkt bezahlen
  • Möglichkeiten wie bei FOSS finden, bei denen Menschen in ihrer Arbeitszeit mit Wissen und Zustimmung der Arbeitgeber editieren.
  • Wikipedia Akademikerfreundlich gestalten, was für den Anfang heißt, Artikel namentlich zu kennzeichnen und zuzuordnen.
  • Oder in Zusammenarbeit mit Universitäten diese Akademiker zumindest dazu bringen, dass sie ihre Studenten Wikipedia-Artikel schreiben lassen.

Uns gefällt natürlich vor allem der dritte Punkt (wir würden allerdings «Akademikerfreundlich» trotzdem klein schreiben) und sind gespannt, ob die auch von uns schon lange geforderte Transparenz bei der Wikipedia-Gemeinde auf Gegenliebe stösst.

Horizonterweiterung bei infoclio.ch

Unsere Kollegen von infoclio.ch («the professional portal of the historical sciences in Switzerland») haben hatten den Horizont erweitert und ihr Themenfeld neu positioniert, wie wir dem infoclio-Weblog entnehmen können konnten. Also, wir hätten an dieser Stelle sicherlich ein «OT» (off topic) gesetzt [gehabt] …

[Anm. des Setzers: Die Kollegen haben die Schuhe wieder ausgezogen und wir den Text angepasst.]

Wie zitiert man eigentlich den Kindle?

Diese Frage stellt mir heute eine Kollegin und ich musste passen. Die Frage ist nämlich trivial und nicht trivial zugleich. Sie ist trivial, denn grundsätzlich muss jedes Zitat so belegt sein, dass der Leser, die Leserin das Zitat mit Hilfe der Fundstelle überprüfen kann. Bei gedruckten Werken sind die Regeln einigermassen klar und auch bei Netzpubliktionen haben sich einigermassen stabile Regeln durchgesetzt. In unserem Büchlein «Digitale Arbeitstechniken für die Geistes- und Kulturwissenschaften» haben wir den einschlägigen Diskussionsstand von kompetenter Seite zusammenfassen lassen.
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In eigener Sache: Keine Kommentare mehr zu Wikipedia

Da in den letzten Tagen das Niveau einzelner Beiträge in unseren Kommentarspalten einen bedenklichen Tiefstand erreicht hat, ist die Kommentarfunktion bei den einschlägigen Posts nun abgeschaltet. Ich bedaure es, dass es soweit hat kommen müssen, aber nachdem nun zusätzlich zum Haber-Bashing auch ehrverletzende Kommentare gegen andere Personen – wie so oft bei Wikipedia anonym – aufgetaucht sind, habe ich beschlossen, zu dieser Massnahme zu greifen.

1000 Artikel in 5 Jahren weblog.histnet – der Anfang vom Ende oder das Ende vom Anfang?

Was vor 5 Jahren als bescheidener Selbstversuch begonnen hat, hat vor kurzem eine beachtliche Marke erreicht. Unser Weblog, gestartet am 25. September 2005 mit dem obligaten Eröffnungspost zur Frage «warum dieser Blog?», hat gestern den 1000. Artikel publiziert – verfasst von Kollega Haber, der mich mittlerweile in punkto Publikationsfleissigkeit und Publikumsinteresse auf diesem Weblog ((in anderen Bereichen gab es nix zu überholen)) schon seit geraumer Zeit überholt hat, und sinnigerweise inhaltlich den Umstand betreffend, dass wir in den Wissenschaftsblog-Charts auf Rang vier vorgestossen sind.

Es gäbe nun verschiedene Möglichkeiten, dieses Jubiläum zu begehen: Einen Rückblick mit den herausragenden Blogposts der letzten Jahre – den längsten, den am meisten diskutierten, den schönsten, den witzigsten usw. – vielleicht ein Wettbewerb, um einen solchen Beitrag durch unsere Leserschaft küren zu lassen (Vorschläge können im Kommentar angebracht werden), Offline-Feierlichkeiten verschiedener Ausprägungen, eine Festschrift oder ein Online-Denkmal. Oder die Einstellung des Weblogs.
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Ten Simple Rules for Editing Wikipedia

Manchmal ist es ja ganz nützlich, das Wichtigste in markige Worte zu fassen. Darren W. Logan, Massimo Sandal, Paul P. Gardner, Magnus Manske und Alex Bateman taten dies zum Thema «Schreiben für Wikipedia» kürzlich im OA-Journal PLoS Computational Biology (auch als PDF):

  • Rule 1: Register an Account
  • Rule 2: Learn the Five Pillars
  • Rule 3: Be Bold, but Not Reckless
  • Rule 4: Know Your Audience
  • Rule 5: Do Not Infringe Copyright
  • Rule 6: Cite, Cite, Cite
  • Rule 7: Avoid Shameless Self-Promotion
  • Rule 8: Share Your Expertise, but Don’t Argue from Authority
  • Rule 9: Write Neutrally and with Due Weight
  • Rule 10: Ask for Help.

Codes & Clowns über Claude Shannon


Claude Shannon war eines der größten Genies des 20. Jahrhunderts, der Vater des Bits und Pionier unseres Informationszeitalters. Shannon gilt als der Begründer der Informationstheorie, doch in seiner Freizeit konstruierte er Jonglierroboter, Schachcomputern und programmierbare Blechmäuse. Im Büro fuhr er Einrad oder jonglierte mit Keulen. Das ARS ELECTRONICA Center in Linz zeigt in einer Ausstellung eine Auswahl seiner Erfindungen und ordnet die Erfindungen in die Biografie Shannons und die Geschichte der Informationstechnik ein. Die Leihgaben stammen aus dem MIT Museum in Boston (bis 31. Januar 2011).

[Bild: Heinz Nixdorf MuseumsForum]