Archiv der Kategorie: Wikipedia

Tagwerke – Vom Tagebuch zum Weblog

Bevor wir hier vollends zu einem Wikipedia-Weblog degenerieren, erlaube ich mir, wieder ein wenig kulturwissenschaftlichen Wind in diese Spalten zu bringen. Das Museum für Kommunikation hat anfangs April 2007 ein ganz wunderhübsches Weblog ins Netz gestellt, das sich dem Thema Tagebuch widmet. Anlass ist eine für Frühjahr 2008 geplante Ausstellung mit dem Titel «Dir sag ich alles. Vom Tagebuch zum Weblog». Das Tagwerke-Weblog dient der Vorbereitung und Einstimmung ins Thema und ist gleichzeitig ein Arbeits-Journal der Ausstellungsmacher/innen. Wir freuen uns auf die Ausstellung in Frankfurt, auf spannende Diskussionen im Vorfeld und auf weiterhin so lesenswerte Beiträge im Tagwerke wie bisher.

HOK Reden: Plagiate – Fluch der Verfügbarkeit?

Ich habe letzthin über die Deutung zunehmender Plagiate sinniert. Darauf sind auch interessante Kommentare verfasst worden. Das Thema hat mich in der Auseinandersetzung mit einer Kollegin auf einen Artikel von Arthur Sterngold gebracht, der auf den Zusammenhang mit den Unterrichtsmethoden verwies. Er plädiert für einen Wechsel von einem instruktionsbasierten zu einem lernbasierten Unterrichtsstil: Besser durchdachte und begleitete Aufträge an die Studierenden und mehr Interaktion mit ihnen.

Dies führte mich zu folgender Überlegung, ob nicht einfach nur Faulheit der Studierenden, sondern eben auch unterschiedliche Verständnisse überr den Nutzen der erteilten Aufträge Plagiarismus fördert. Wenn Dozierende (und ich zähle mich jetzt selbstkritisch auch dazu) Aufträge erteilen, heisst es oft: Tragen Sie Informationen zum Thema X zusammen, vergleichen Sie diese und präsentieren Sie ihre Schlussfolgerungen. Erwartet wird oftmals Fleissarbeit: Zusammentragen möglichst vieler Literatur und klare Darstellung des Inhalts. Meist schliesst keine Auseinandersetzung daran an, oft sind diese Arbeiten am Ende des Semesters, oder gar danach abzuliefern und versanden mit einem kurzen Dank in der Schublade des Dozenten.

Im prädigitalen Zeitalter mag noch gegolten haben, dass das Zusammentragen und zusammenschreiben ein intellektueller Akt sei (Bücher finden und lesen, Inhalte neu formulieren), der zu einem Lernerfolg führe. Wiewohl selbst diese Auffassung umstritten ist, so ist ihr Sinn heutzutage erst recht nicht ersichtlich. Warum sollten die Studierenden Informationen zusammentragen, zusammenfassen, zusammenschreiben, da dies von unzähligen Vorgänger/innen bereits einmal geleistet worden ist und die Informationen ja ohnehin jederzeit zugänglich und in Sekundenschnelle abrufbar sind. Fluch der Verfügbarkeit.

Da erscheint mir die Forderung einsichtig, dass die Aufgaben an die Studierenden besser durchdacht, begründet und begleitet werden sollten. Sterngold macht folgende Vorschläge:

  • Schriftliche Arbeiten in kleinere Aufträge aufteilen, und die Ergebnisse jeweils kontrollieren und besprechen, bevor die Studierenden weiterarbeiten
  • Themen der schriftliche Arbeiten mit dem Inhalt des Kurses in Verbindung bringen
  • (Zwischen-)Ergebnisse der individuellen schriftlichen Arbeiten in den Kurs integrieren

Im Vergleich mit der Praxis in den Geschichtswissenschaften klingt das vertraut, wenn man etwa an die Seminar-Referate denkt, die anschliessend zu schriftlichen Arbeiten ausgebaut werden. Doch wie konsequent wird das gehandhabt?

Literatur:

HOK Reden

Aus der Welt der Wikis: studentisches Wikipedia-Missverständnis

Heute überraschte mich eine Kollegin mit der erstaunten Frage: Könne es sein, dass ich unseren Lehramtsstudierenden gesagt habe, dass man in einer schriftlichen Arbeit aus Wikipedia zitieren dürfe?

Nun, offenbar habe ich die Differenzierungsfähigkeit der Studierenden etwas überschätzt. Denn: Nein, selbst Wikipedia-Gründer Jimmy Wales (wie hier im Blog bereits zitiert) sagt: aus Wikipedia soll man in schriftlichen Arbeiten auf Hochschulniveau nicht mehr zitieren. In der Regel. Natürlich sind Ausnahmen denkbar: wenn es etwa um den Vergleich von Definitionen geht, oder um die Darstellung spezieller Sachverhalte (etwa biografische Angaben zu Jimmy Wales), die nirgends sonst in zitierfähiger Form publiziert sind. Aber das heisst ja weder, dass „man aus Wikipedia zitieren darf“ noch, dass man „Wikipedia nicht brauchen darf“.

Jimmy Wales bringt es ganz gut auf den Punkt (auch dies im Blog bereits einmal zitiert):

Es ist einfach lächerlich, Studenten zu sagen, sie dürften die Wikipedia nicht nutzen. Sie tun es ja doch. Professoren sollten wieder ihre Verantwortung wahrnehmen, den Studenten beizubringen, mit der Welt auf eine erwachsene Art und Weise umzugehen.(…) Wenn Sie einen Roman über den Zweiten Weltkrieg lesen und da ein Begriff auftaucht, den sie nicht kennen, greifen Sie zu einer Enzyklopädie und schauen es nach. Müssen Sie eine Seminararbeit zu dem Begriff schreiben, sind weder Britannica noch Wikipedia die richtige Quelle.
(TR-Interview vom 11.8.2006)

Also mache ich das hier einmal ganz ausdrücklich. Ob Brockhaus oder Wikipedia: Lexikon-Einträge gelten nicht als wissenschaftliche Literatur. Wenn in wissenschaftlichen Arbeiten, wie sie an Hochschulen von den Studierenden erwartet werden, solche Literatur zitiert werden soll – dann kein Wikipedia.

Natürlich kann Wikipedia als aktuelle Quelle (wie ein Zeitungsartikel) zitiert werden. Dann ersetzt sie nicht die wissenschaftliche Literatur, sondern wird für die Erläuterung eines bestimmten Sachverhaltes beigezogen.

Ein Grenzfall sind wissenschaftliche Handbücher: Es ist möglich, dass einzelne Wikipedia-Artikel die Qualität von Handbuch-Artikeln haben (vor allem, wenn sie von dort abgeschrieben wurden, aber das Thema Plagiat wollen wir hier nicht vertiefen) und dass in wissenschaftlichen Arbeiten unter Umständen auch aus Handbüchern zitiert werden kann (vor allem bei Begriffsbestimmungen). Daraus lässt sich aber keine allgemeine „man kann aus Wikipedia zitieren“-Regel ableiten.

Hingegen können gute Lexikon-Artikel (und solche finden sich auch in Wikipedia) durchaus als erste Orientierung und als Einstieg in eine Recherche zu einem wissenschaftlichen Sachverhalt geeignet sein.

Übersicht: Aus der Welt der Wikis

HOK Reden: Über die Zeit

Als Historiker setzen sich von Berufs wegen mit zeitlichen Phänomen auseinander. Gehört da auch das Sinnieren über die Zeit dazu? Mir sind in letzter Zeit einige Gedanken zur Zeit durch den Kopf gegangen, als ich mich mit Fragen der Historischen Online-Kompetenz beschäftigt habe.

Zeit ist eine knappe Ressource. Deshalb erscheint ja, grob vereinfacht, die Informationsflut so bedrohlich. Denn die Zahl von Websites hat sich in den letzten zweieinhalb Jahren verdoppelt, denn Informationen lassen sich fast unbegrenzt vermehren. Die Zeit hingegen, die für Auffinden, Aufnehmen und Auswerten der Informationen benötigt wird, lässt sich nicht vermehren. Zeit kann allenfalls „effizienter genutzt“ werden. Dieser Widerspruch ist die Grundlage der Aufmerksamkeits-Ökonomie, denn was ist Aufmerksamkeit anderes als die zeitliche Beschränkung der Verarbeitungskapazität des Gehirns?

Zeit und Kompetenz
Das ist jetzt nur ein oberflächliches Zusammenfassen von Debatten, die seit langem geführt werden. Doch für mich stellt sich das Problem (nicht nur im Zusammenhang mit der Historischen Online-Kompetenz) ziemlich konkret: wann nehme ich mir die Zeit, die verschiedenen Blogs und Website zu lesen, und diese Informationen noch für meinen Weblog zu verarbeiten?

Da wirkt es paradox, von den Nutzer/innen zu verlangen, dass sie sich selbst kompetent machen sollen für den fachgerechten Umgang mit den Informationen aus dem Internet – aber genau darauf laufen alle Empfehlungen für die Internet-Nutzung hinaus. Die fachliche Überprüfung der Informationen erfolgt durch die Nutzer/innen selbst. Das entspricht der Erfassung von Zahlungsaufträgen durch die Kunden beim Online-Banking. Dafür braucht es aber Zeit: Einerseits, um die notwendigen Kompetenzen zu erwerben, zu schulen und a jour zu halten, und andererseits, um die Überprüfung vorzunehmen.

Schön, den Nutzer/innen zu erklären, wie sie die Qualität einer Internet-Information überprüfen können – in der Alltagswirklichkeit muss es schnell gehen, und da wird das erstbeste, einigermassen plausible Ergebnis verwendet, zum Teil wider besseres Wissen.

Zeit und Projekt
Wieviele Websites kann denn ein Mensch auf Dauer inhaltlich vernünftig betreuen? Und damit meine ich nicht das Handhabung eines Workflows, wenn in Daten in einem Content-Management-System organisiert werden müssen. Nein, ich meine inhaltliche Aufbereitung von Inhalten, das Verfassen von Texten, das Setzen von Links wie hier in diesem Blog. Wieviele? Eine, zwei, vielleicht drei? Und wieviele Websites kann eine Institution betreiben? Eine pro Mitarbeiter, oder weniger?

Ich frage mich, wer denn die hundert Millionen Websites betreut, Tag für Tag. Oder werden die gar nicht alle betreut? Sind da vielleicht viele Datenfriedhöfe oder Web-Bücher dabei?

Mit Web-Büchern meine ich solche Websites, die wie Bücher geplant und produziert wurden. Zwei Jahre lang werden Inhalte zusammengetragen und aufbereitet. Dann gehen die Projektgelder zu Ende, die Website wird nicht mehr betreut, die Inhalte jedoch bleiben weiterhin zugänglich. Denn gerade in den Wissenschaften ist die Generierung von Inhalten noch immer projektartig angelegt, in einer Art, die für die Herstellung des Informationsträgers Buch geeignet ist – aber nicht unbedingt für Websites.

Zeit und Community
Nun werden in letzter Zeit viele Hoffnungen in die Social Software, in die Community gesetzt. Die „Wikipedia-Formel“ sozusagen: man öffnet ein Wiki, und die Inhalte generieren sich gleichsam von selbst, da die „Community“ sich rund um die Uhr für deren Erstellung und Erweiterung zuständig hält.

Aber auch hier ist die Frage zu stellen: an wie vielen Wikis kann ein Mensch sich inhaltlich vertieft beteiligen? An einem, zwei, drei? Vielleicht ist ja Wikipedia überhaupt ein Einzelfall, bzw. ein Ausnahmefall einer dauerhaften Beteiligung einer genügend grossen Menge von Menschen an einem gemeinsamen Projekt? Vielleicht kann es nur ein Wikipedia geben?

Oder ist es nur eine Frage der Übung? Brauchen wir noch ein entsprechendes jahrelanges Training, bis wir in mehreren Foren, Wikis und Blogs pointiert unsere Stellungnahmen plazieren können, ohne die eigene Tätigkeit total zu vernachlässigen?

Übersicht HOK Reden

Axis of Evel Knievel: Geschichtsblog des Monats November 2006

Dieser Blog hatte es mir schon mit seinem Titel angetan. Das Wortspiel mit der „Achse des Bösen“ und dem historischen Evel Knievel (fast ein Held meiner Kindheit, aber ich stand nicht so auf Motorräder – der Name jedoch hat seinen 70er-Jahre-Glanz bis heute behalten) lässt auf einen humorvollen Zugang zum historischen Geschäft schliessen. Der Humor wächst sich glücklicherweise nicht aus zur Spassmacherei, sondern bleibt im augenzwinkernden Jargon, den die Amerikaner auch in der Wissenschaft so gut beherrschen.

Der Inhalt der Blog-Einträge ist nämlich eigentlich gar nicht so spassig. Der Untertitel „another day, another pointless atrocity“ deutet darauf hin: Hier werden Jahrestage von Massakern, Anschlägen, Katastrophen, Todesurteile aus der näheren und weiteren Vergangenheit behandelt: Ereignisse, bei welchen Menschen ums Leben kamen.

Der ereignisorientierte Ansatz bringt einige interessante Erkenntnisse zutage, denn die beschriebenen Sachverhalte sind ja eigentlich zufällig aneinandergereiht und beschreiben jeweils dunkle Kapitel der Geschichte. Das klingt schwerer als es sich liest, im Gegenteil wirkt dieser Zugang recht frisch und die Beiträge sind gut geschrieben. Bedauerlich hingegen ist der Verzicht auf jegliche Quellen/Literatur-Angaben. Sollte man da nicht auch bei Blogs wissenschaftliche Masstäbe anlegen?
Durchmischt werden die makabren Einträge durch Übersichten über aktuelle Einträge aus der Welt der Blogs (History Carnival) – was belegt, wie selbstreferentiell die Blogs sind.

Eckdaten
Titel: Axis of Evel Knievel
URL: http://axisofevelknievel.blogspot.com/
Autor:? David H. Noon,? Assistenz-Professor für Geschichte an der University of Alaska, Southeast, in Juneau
Region: USA
Frequenz: täglich bis wöchentlich
Übersicht Geschichtsblogs des Monats

HOK Lesen: Suchen und Finden: Bildungs-Suchmaschine dank neuer Google-Schnittstelle

Eine Schnittstelle zu den Suchmaschinen-Ergebnissen, die Google neuerdings zur Verfügung stellt, lässt nicht nur den Einbau von Google-Suchergebnissen in die eigene Website zu (das ist schon länger möglich), sondern lässt auch Einschränkungen zu, von welchen Websites Treffer berücksichtigt werden sollen. Das hat nun Bildungs-Suche.de gleich in eine Bildungs-Suchmaschine umgesetzt, in der ausgewählte Websites zu Bildungsfragen in der Suche berücksichtigt werden. Leider fehlt eine Dokumentation, welche Websites dies sind, und warum gerade diese Auswahl getroffen wurde. Allerdings regt dieses Praxisbeispiel auch die Phantasie an: Wer programmiert als Erster eine „Geschichts-Suchmaschine“?

Via Beats Blog

Übersicht: HOK Lesen: Suchen und Finden

Aus der Welt der Blogs: Geschichtsblogs

Habe ich tatsächlich mal behauptet, es gäbe kaum Blogs im Bereich Geschichte? Nun, ist ja auch schon ein paar Monate her; also eine (ICT-)Ewigkeit. Denn bei AcademicBlogs (ein Wiki… aber nicht Wikipedia) gibt es ein Verzeichnis von Geschichts-Blogs. Ich schätze mal, es führt ungefähr hundert Einträge. Die meisten sind englisch, es gibt aber auch den einen oder anderen französischen oder finnischen. Deutsche habe ich bislang nicht gesichtet. Schon nur die Namen (mehr habe ich vorerst nicht gesichtet) lassen schon eine ziemliche Bandbreite vermuten: Unpopular Historian, Spinning Clio, Cliopatra (schon im Artikel von Sabine Büttner erwähnt), History on Trial oder auch It Makes A Difference To The Sheep

Immerhin hatte mich im Februar schon Herr Fischer (einer der wenigen, die bislang auf meinen Blog gelinkt haben) auf den Artikel „Were There Blog Enough And Time“ (von Cliopatra-Gründer und „Blogmeister“ Ralph E. Luker vom Mai 2005) hingewiesen. Darin werden einige der in oben genannter Liste aufgeführten Blogs erwähnt. Luker lässt aber auch Tim Burke zu Wort kommen, der fünf Gründe nennt, warum er als Historiker bloggt:

  • Because I want to introduce some unexpected influences and ideas into my intellectual and academic work. (…)
  • Because I want a place to publish small writings, odd writings, leftover writings, lazy speculations, half-formed hypotheses. (…)
  • Because I want to find out how much of my scholarly work is usefully translatable into a wider public conversation. (…)
  • Because I want to model for myself and others how we should all behave within an idealized democratic public sphere. (…)
  • Because I’m a compulsive loudmouth.

Das kann ich alles unterschreiben, auch wenn mein Hang zum Understatement mir verbietet, mich als compulsive loudmouth zu bezeichnen; quite a loudmouth müsste da reichen. Selbstironie ist eine zentrale Voraussetzung für das Führen eines Blogs, wie mir scheint – neben Lust zur Selbstdarstellung, of course.

Literatur

Übersicht: Aus der Welt der Blogs

HOK Schreiben: Praxis-Test in Ljubljana

Ich nutzte meinen verlängerten Wochenend-Ausflug nach Ljubljana, um einen Praxis-Text bezüglich meiner Historischen Online-Kompetenz durchzuführen.

  1. Ein geeignetes Projekt auswählen: Der Reiseführer (Lonely Planet, I admit) hob das National Museum of Contemporary History of Slovenia als Highlight hervor. Das wollte ich mir ansehen und dokumentieren.
  2. Daten erstellen: ich fotografierte und filmte mit einer kleinen Canon Ixus 50, die mir Film-Aufnahmen (samt Ton) in Kleinbild-Qualität erlaubte (aufgrund beschränkten Speicherplatzes auf meiner Speicherkarte nicht länger als zweimal eine Minute).
  3. Daten bearbeiten: Die Filmchen kamen als AVI-Dateien relativ schmerzlos auf meinen Rechner, mussten aber noch von über 100 MB grossen Dateien in kleinere MP4-Dateien umgewandelt werden. Das gelang mir mit meinem Quicktime-Player. (Die Fotos bearbeitete ich in iPhoto und speicherte sie in kleiner Auflösung ab).
  4. Bei YouTube galt es einen Account zu eröffnen und die Dateien hochzuladen. Das stellte sich als nicht allzu schwierig heraus (wenn man vom Formularkrieg inkl. Bestätigungsmail beim Eröffnen des Accounts einmal absieht) – hier ist der zweite Kurzfilm von mir bei YouTube. Freundlicherweise stellt YouTube gleich nach dem Hochladen den HTML-Code zur Verfügung, um das Filmchen in der Website (oder dem Blog) der eigenen Wahl zu veröffentlichen, bzw. einzubinden.
  5. Zu guter Letzt bleibt dann aber noch die Frage des Urheberrechts: Darf ich das überhaupt publizieren?
  6. Und schliesslich (selbstkritisch): wirklich top-historisch-online-kompetent wäre ja das Filmen und anschliessende Hochladen mittels Mobil-Telefon gewesen. Aber selbst das Bearbeiten der Dateien auf dem hoteleigenen Rechner traute ich mir nicht zu, bzw. schreckte davor zurück, mit den fremden Einstellungen des Rechners kämpfen zu müssen, darum wissend, dass der Euro-Zähler für unerbittlich läuft – denn kostenlos war die PC-Benutzung nicht. Aber es gab W-Lan im Hotel Emonec (Zwei-Sterne-Klasse für 70 € das Zimmer) und man konnte für 10 € einen Tag lang ein Laptop mieten. Immerhin. Aber so ernst wars mir dann doch nicht mit dem Praxis-Test.

Nun zu den Inhalten. Video 1:

Es handelt sich um einen Video-Schnappschuss einer sehr aufwändigen Tonbildschau (was für eine anrührend altmodische, aber noch immer sehr eindrückliche Technik) mit Bildern und Tönen zum Thema „Slowenien im 2. Weltkrieg„. Zu sehen sind (oder wären) vor allem Partisanen, zum Teil als Gefallene im Schnee (erster Teil, mit Lichteffekten und Kriegsgeräuschen), aber auch in Gruppenfotos beim Essen oder einfach beim Warten (zweiter Teil, mit Volks- und Chormusik unterlegt). Präsentiert wurde das Ganze in einem 360 Rundum-Panorama von 11 Projektoren auf den Wänden oberhalb des hier unten zu sehenden, klassisch anmutenden Vitrinen-Arrangements.


Im Erdgeschoss war eine Sonderausstellung zu sehen, die anlässlich des 15-Jahr-Jubiläums der slowenischen Unabhängigkeit die Ereignisse des Jahres 1991 darstellte (Titel: United in Victory). In der Präsentation bekam diese Erinnerung eine stark kriegerische Note: überall waren Waffen zu sehen, eine riesige Stabs-Karte mit eingezeichneten Truppenbewegungen und Menschen in Uniformen. Das liegt aber vielleicht nicht nur daran, dass in der Erinnerung der Slowenen die Loslösung von Jugoslawien fast zu einem Blutvergiessen geführt hätte, sondern hat wohl auch damit zu tun, dass die Erringung der Unabhängigkeit vor allem eine parlamentarisch-diplomatische Leistung war, dass ausser Männern in Anzügen, die vor laufenden Kameras Schriftstücke unterschreiben, Hände schütteln oder bedeutungsvolle Worte in die Mikrofone sprechen, wenig Anschauliches zu bieten hatte. (Wobei anzufügen wäre, dass gerade der slowenische Verband der Polizei-Veteranen sich beschwerte, dass im begleitenden Film die Rolle der Polizei bei der Erringung und Sicherung der Unabhängigkeit zu wenig deutlich, ja unterschlagen werde).

Das Video zeigt in einem 60-Sekunden-Schnelldurchlauf durch die Ausstellung die Anfänge der Demokratisierung (erste zwei Räume), die Bedrohung durch Jugoslawien nach der beschlossenen Unabhängigkeit (mittlere Räume) und die Entwicklung der Symbole des unabhängigen Sloweniens (im Mittelpunkt der Text der Nationalhymne, letzter Raum).

Zur Einstimmung ist beim Eingang des Museums, dass sich in einem wunderschönen Stadtpark befindet, ein Panzer zu sehen (wie auf dem über dem Eingang hängenden Plakat, das die Sonderausstellung bewirbt). Die Kinder scheint das, wie so oft, nicht weiter zu beeindrucken, sie nutzen das Ding als Klettergerüst.


Übersicht: HOK Schreiben

HOK Lesen: Quellen: Komplott- und Verschwörungstheorien (III)

Mathias Bröckers bringt in seinem Plädoyer „9/11 revisited“ die Argumentations-Techniken bei Verschwörungstheorien auf den Punkt, indem er sie selber anwendet:

  1. Man spitze die Diskussion darüber, was wann von wem aus welchem Grund getan oder unterlassen wurde auf zwei Aussagen zu.
  2. Man widerlege die eine Aussage, indem man möglichst viele Widersprüche in der Daten/Quellenlage aufspürt und darlegt.
  3. Man kommt zum logischen Schluss, dass die andere Aussage (ungeprüft) wahr sein müsse…

Bei Bröckers (der schon wenige Tage nach den Anschlägen die Widersprüche in der offiziellen Version der US-Regierung in einer Serie von Artikeln sehr detailliert dargestellt hat – The WTC Conspiracy) klingt das so:

Eigentlich ist doch alles ganz einfach mit dem 11.September 2001, es gibt nur zwei Möglichkeiten:
a) Eine kriminelle Bande, angeleitet von ihrem Boss in einer afghanischen Höhle, bringt mit Teppichmessern vier Passagierjets unter ihre Kontrolle, fliegt mit diesen Jets komplizierte Luftmanöver, überlistet dabei die gesamte, hochentwickelte Luftabwehr über den bestgeschützten Gebäuden der Welt, bringt sie zielgenau zum Einsturz und tötet bei diesem spektakulären Terroranschlag fast 3.000 Menschen.
b) Eine kriminelle Bande, die verdeckt innerhalb der US-Regierungs- und Geheimdienstbehörden operiert, ausgestattet sowohl mit den notwendigen Mitteln, Übungen, bei denen die Entführung von Passagierjets simuliert wird, real werden zu lassen, als auch mit den Motiven und Möglichkeiten, von den Anschlägen politisch und finanziell zu profitieren, benutzt Bande A bei ihrem Vorhaben als Sündenbock.
(…)
Ich neigte vom ersten Tag zur der Seite der Ungläubigen zu und habe die Gründe für diese Haltung in der TP-Serie The WTC-Conspiracy ausführlich dargelegt. Seitdem ist mir nichts bekannt geworden, das diese Skepsis abmildern oder gar beseitigen konnte. Im Gegenteil bin ich heute mehr denn je davon überzeugt, dass die Anschläge nur als „inside job“ durchgeführt werden konnten.

Nun bezeichnet Bröckers seinen Text (selbstironisch?) als „Bekenntnisse eines Verschwörungstheoretikers“ – doch seine Zuspitzung auf zwei Varianten hat etwas Nötigendes. Immerhin ist ja auch als dritte Variante denkbar, dass die US-Regierung von einem geplanten Anschlag wusste, aber nichts dagegen unternahm und mögliche Opfer billigend in Kauf nahm, weil ein solcher Anschlag sich bestens instrumentalisieren liess. Oder es war ein noch viel komplizierteres Zusammentreffen von unterschiedlichen Interessen, Manipulationen, Unfähigkeit, Zufällen, dass sich leider nicht in zwei Zeilen mit klaren Rollenverteilungen beschreiben lässt…

Wo Bröckers hingegen meiner Ansicht Recht hat, dass nur ein steter Druck der Öffentlichkeit, die sich mit der offiziellen Lesart nicht zufrieden gibt, dazu führen wird, dass die Ereignisse um 9/11 jemals neu aufgerollt und untersucht werden ( – wobei offen bleiben muss, ob dann ein „wahreres“ Ergebnis daraus resultiert). Beim Aufbauen dieses öffentlichen Drucks, und beim Erörtern möglicher alternativer Lesarten ist das Web eine wesentliche Komponente. Letztlich kann nur die transparente (und langwierige) Darstellung der vielen Widersprüchlichkeiten mitsamt ihren jeweiligen unterschiedlichen Erklärungsversuchen die gegenseitige Abkanzelung verschiedener Deutungszusammenhänge als „Verschwörungstheorien“ durchbrechen.

Übersicht: HOK Lesen: Quellen

HOK Lesen: Quellen: Vom Vertrauen in Bilder

Es führte hier zu weit, die Bedeutung von Bildern in den Geschichtswissenschaften und in der Geschichtsdidaktik mehr als nur anzudeuten. Der Bericht „Seeing is deceiving“ bei C-net über die Implikationen, welche die verbesserten Bilbearbeitungsmöglichkeiten bei der neusten Generateion von Digital-Kameras nach sich ziehen, lässt mich jedenfalls auch im Zusammenhang mit der historischen Online-Kompetenz daran denken, dass wir im Web nicht nur mit Text-Quellen (und der Frage nach dem Umgang mit ihnen) konfrontiert werden.

„People in the legal world are now concerned about whether photos can be accepted as evidence anymore, especially when you can alter the scene as you click the shutter,“ said Peter Southwick, associate professor and director of the photojournalism program at Boston University.

Nun ist die Manipulation von Fotografien nicht erst im digitalen Zeitalter möglich geworden (man denke an das berühmte Bild der Lenin-Rede ohne Trotzki oder andere Beispiele in der Ausstellung X für U – Bilder die lügen). Und gerade die Aufregung um „nachgebesserte“ Bilder aus dem Libanon-Krieg hat dies wieder aufgeworfen. Doch die neuste Entwicklung macht die Veränderung des Bildes gleich beim oder unmittelbar nach dem Entstehen besonders einfach. Und wirft grundsätzliche Fragen auf, welchen „Wahrheitsgehalt“ wir Bildern zusprechen. Denn ob unmittelbar nach der Aufnahme des Bild verändert und ein Vergleich mit dem „Original“ (wie bis anhin in der Diskussion um manipulierte Bilder) nicht mehr möglich ist: Gerade im Libanon-Krieg kam ja auch die einfachste Form der Manipulation von Bildern zur Geltung: gestellte Fotografien.

Letztlich (und damit gelangen wir wieder zu den theoretischen Implikationen, die ich zu Beginn nur andeuten wollte) sind Bilder immer eine „Manipulation“ der Wirklichkeit, nie deren wahrheitsgetreue Abbilder. Aber wenn wir ein Bild sehen, scheinen wir in der Regel diese Einsicht zu vergessen.

Und noch etwas: die Blogosphäre scheint gerade bei Bildern ein Flair für detektivische Kleinarbeit zu hegen. Die manipulierten Bilder im Libanon-Krieg waren ebenso eine Entdeckung von Bloggern wie die geschönten Irak-Fotos eines US-Politikers. Dabei werden die Blogger selber zur Partei und schnell entstehen auch Verbindungen zu allerlei Verschwörungstheorien unterschiedlichster Ausprägung.

Übersicht: HOK Lesen: Quellen

HOK Reden: Informelles Lernen mit ICT und web 2.0 – und seine Folgen

In Beats Blog wurde ich aufmerksam auf einen ca. 30 Minuten langen Video-Beitrag von Nigel Paine, Head of BBC Learning and Development, der die Nutzung und Bedeutung von Blogs, Wikis und Podcasts bei der BBC beleuchtet. Besonders haften geblieben ist mir seine Aussage, wonach Blogs und Wikis das informelle Lernen fördern, dabei aber auch auf Lücken aufmerksam machen, die wiederum zu einem bewussteren Umgang mit formellem Lernen führe. In Anbetracht des Umstands, dass Menschen ihre eigenen Kompetenzen oft überschätzen („Unskilled and Unaware of It“ von Justin Kurger und David Dunning; auch via Beats Blog, merci!), müssen Blogs und Wikis direkt als segensreiche Erfindungen angesehen werden – wenn sie denn wirklich zu der Einsicht verhelfen, dass man sein Wissen ausbauen muss – und dazu beitragen, diese Einsicht auch in die Tat umzusetzen.

Übersicht: HOK Reden

HOK Lesen/Schreiben/Reden: Bibliotheca Universalis – Reloaded?

Der Traum von der Weltbibliothek ist nicht neu, auch nicht, die Vorstellung, dass dank Internet dieser Traum doch noch Wirklichkeit werden könnte. Peter Haber hat in verschiedenen Aufsätzen (in der NZZ oder in der Basler Zeitung), bereits die Wiederkunft des Traums von einer Bibliotheca Universalis thematisiert – noch vor dem Aufstieg Wikipedias.

Nun hat die Weltwoche in Ausgabe 27 einen Aufsatz von Kevin Kelly veröffentlicht, der bereits im Mai in der New York Times unter dem Titel „Scan this Book!“ erschienen ist. Darin legt Kelly diesen Traum noch einmal neu auf, bringt aber zusätzlich ein paar aktuelle und (wie ich finde) bedenkenswerte Details darin unter, die aktuelle Entwicklungen spiegeln.

Kelly (Futurologe, Mitbegründer des bekannten Magazins „Wired“ und Autor zahlreicher Bücher über die Zukunft unserer Gesellschaft) beginnt seine Betrachtungen mit der Feststellung, dass an unzähligen Orten dieser Welt gedruckte Bücher eingescannt und damit digital verfügbar werden. Das geschieht in ambitionierten Millionenprojekten von Bibliotheken ebenso wie in privaten Haushalten oder in Büros.

Kelly sinniert über das Potential, das Wissen der Welt in einigen Jahren online auf der ganzen Welt verfügbar zu haben. Dies wirke sich vor allem positiv für Einwohner/innen in Entwicklungsländern aus, die gar nicht über die finanziellen Mittel verfügen, sich Wissen aus gedruckten Mittel anzueignen, da deren Anschaffung viel zu teuer sei. Dafür genüge in Zukunft ein Internet-Anschluss. (Ob das wirklich so sein wird, oder ob die millionenteuren Kosten für Scannen und Vorhalten der Informationen nicht vergütet werden wollen und letzlich wieder einen Graben zwischen Reich und Arm öffnen, sei einmal dahingestellt).

Kelly führt dann die Potentiale der Hypertext-Technologie aus: die Verlinkung von Dokumenten (dank der die Bücher nicht mehr „isolated items, independent from one another […] fixed and finished“ wären – ein etwas technischer Blick auf das Medium Buch, wie ich finde) und die Anbringung von „tags“ (davon hatten wir es hier auch schon). Während die Links Verbindungen bis zum letzten, sonst unbekannten Buch herstellen sollen (ist es nicht eher so, dass die Google-isierung des Internets dazu führt, dass immer die gleichen Informationen verlinkt und gefunden werden?), helfen die von den Benutzer/innen erstellten „tags“ – virtuellen Haftnotizen gleich -, die Informationen schneller zu gruppieren und zu finden.

Soweit wiederholt Kelly bekannte Positionen. Auch die Aussage, wonach „tags“ „will be assigned faster, range wider and serve better than out-of-date schemes like the Dewey Decimal System“ passt in die hochgesteckten Hoffnungen an Social Software. Stutzig wurde ich bei folgender Passage:

The link and the tag may be two of the most important inventions of the last 50 years. They get their initial wave of power when we first code them into bits of text, but their real transformative energies fire up as ordinary users click on them in the course of everyday Web surfing, unaware that each humdrum click „votes“ on a link, elevating its rank of relevance. You may think you are just browsing, casually inspecting this paragraph or that page, but in fact you are anonymously marking up the Web with bread crumbs of attention. These bits of interest are gathered and analyzed by search engines in order to strengthen the relationship between the end points of every link and the connections suggested by each tag. This is a type of intelligence common on the Web, but previously foreign to the world of books.

Um ehrlich zu sein, war mir zwar klar, dass das Einrichten von Links auf andere Seiten für die Bewertung in Google relevant ist – aber das blosse Anklicken von Links? Es ist mir bewusst, dass immer mehr Websites nicht mehr direkt auf das Zielobjekt verlinken, sondern einen Umweg über den eigenen Server machen, mit der Absicht, besser zu wissen, aus welchem Artikel welcher Link wie oft angeklickt wurde. Das ist besonders für Werbeanzeigen relevant. Die Vermessung des User-Verhaltens (auch hier wieder: Stichwort „Gläserner Bürger“) nimmt in der Darstellung von Kelly aber doch ungeahnte Dimensionen an.

Fortsetzung

Übersicht: HOK Lesen: Suchen und Finden Lesen: Quellen Schreiben Reden

Neues aus der Welt der Wikis: Wiki auf dem Weg in den Mainstream?

Technology Review berichtet davon, wie verschiedenen Startup-Unternehmen versuchen, Wiki in den Mainstream zu bringen und damit Geld zu verdienen. Wikis sollen demnach so einfach und populär werden wie Blogs, die Online-Tagebücher. Die Firma Wetpaint beispielsweise bietet eine Umgebung, in der sich Interessierte auch ohne Wiki-Kenntnisse ein eigenes Wiki zusammenschustern können: Template-Wizards sind ebenso vorhanden wie clevere Helferlein, die beim Formatieren und Verlinken helfen. Allerdings können (wie bei anderen Wikis übrigens auch) nicht alle Teile eine Seite editiert werden.

Im Gegensatz zu Writely.com (wir hatten es schon mal davon), das vor allem auf das gemeinsame Verfassen von Texten abzielte (mittlerweile von Google gekauft und im Ruhezustand bis Juli – wenn man dem writely-blog glauben schenken darf), bietet Wetpaint wirklich eine Einfach-Version von Wikis: Websites, die von Gruppen hergestellt und gepflegt werden können. Hier verschwimmen die Grenzen zu Blog-Angeboten und zu einfachen Ausprägungen von Web-Content Management Systemen (die aber von Mainstream-Usern noch nicht selber installiert und konfiguriert werden können). Vielleicht wird das in nicht allzu ferner Zukunft ohnehin konvergieren.

Doch letztlich bleibt die Frage, ob das Angebot von Wetpaint oder anderen Konkurrenten attraktiv und einfach genug und das Bedürfnis der Mainstream-User nach kollaborativem Arbeiten auf dem Netz wirklich gross genug ist, um diesem Business-Modell Grundlage zu bieten.

Übersicht: Aus der Welt der WikisHOK Schreiben

HOK Lesen: Quellen / Schreiben: Bitte mal gut herhören!

Audioquellen fristen ja in den Geschichtswissenschaften ohnehin ein Mauerblümchendasein. Gerade für diese Quellengattung hat der Durchbruch der ICT und des World Wide Web schon früh eine Verbesserung bedeutet. So hatte bereits das Projekt American Memory einige Audioquellen aufbereitet. Auch in den Radio-Archiven (etwa im Deutschen Rundfunk-Archiv) schlummern viele interessante Quellen. Und im Internet-Archiv archive.org gibt es eine eigene Rubrik mit Audioquellen.

Eine neue Quellen(unter)gattung ist das selbergemachte, internet-basierte Radio, auch als Podcast bekannt (zusammengesetzt aus dem englischen Broadcast und dem Apple-MP3-Player iPod). Als Beispiel nenne ich hier mal den Filme-Podcast „Filme und so“. Dank passender Software und geeigneter Ausstattung der modernen PC (die Ton nicht nur wiedergeben, sondern auch aufnehmen können), sowie neuen, einfachen Möglichkeiten der Verbreitung auf dem Internet (auf spezialisierten Plattformen wie Podcast.Net und andere), greifen immer mehr Leute zum Mikrofon und machen ihr „Privatradio“, das die Empfänger/innen im Zug, im Auto oder wo auch immer hören können – und wann auch immer. Das Podcasting bietet dem Radio, das zur musikalischen Dauerberieselung mit Info-Häppchen geschrumpft ist, eine neue Plattform für ausgedehnte Wortbeiträge (so bieten der Deutschlandfunk und das Schweizer Radio ihre zentralen Wortsendungen auch als Podcasts an).

Weil Podcasts vergleichsweise einfach herzustellen sind, stossen sie in akademischen Kreisen auch als Publikationsmedium auf Interesse. Erste Podcasts werden nicht nur in den USA, sondern neuerdings auch in Deutschland eingesetzt, um Lehrinhalte zu vermitteln. Wie sinnvoll das ist, mag noch Gegenstand von Diskussionen sein. Der Trend ist jedenfalls stark genug, dass Beat Döbeli resigniert „Podcasts in Education“ in sein Biblionetz aufgenommen hat.

Wichtig für den Erfolg der Podcasts sind die Abonnier-Möglichkeiten, die RSS bietet. Dazu in einem eigenen Blog-Eintrag dann noch mehr.

HOK Lesen: Quellen
HOK Schreiben