Archiv der Kategorie: Internes

Hello, Goodbye hist.net

goodbye

 

hist.net in der bisherigen Form gibt es nicht mehr – sondern ist neu: ein Verein. Gestern fand die Gründungsversammlung des Vereins hist.net statt, der laut Statuten „die Förderung der digitalen Geschichtswissenschaften in ihren verschiedenen Ausprägungen [bezweckt]; insbesondere setzt er sich ein für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in den digitalen Geschichtswissenschaften. Hierfür kann der Verein unter anderem Preise ausloben, Veranstaltungen organisieren, Lehrgänge entwickeln, Projekte verfolgen und Kooperationen mit geeigneten juristischen und natürlichen Personen eingehen.“

Damit möchte der Verein nicht nur das Andenken an Peter Haber pflegen, sondern soweit möglich seinen Verdiensten und Ideen für die Entwicklung der digitalen Geschichtswissenschaften eine Basis für weiteres Gedeihen bieten.

Die Gründungsversammlung (im kleinen Kreis) wählte folgende Personen in den Vorstand:

  • Jan Hodel, Präsident
  • Elias Kreyenbühl, Aktuar
  • Pascal Föhr, Kassier
  • Ursina Fäh, Beisitzerin
  • Sandra Haber, Beisitzerin

Beitritte zum Verein sind jederzeit möglich – bitte ein einfaches, formloses Mail unter Angabe der Postadresse an aktuar[at]hist.net schicken. Die Aufnahmebestätigung samt Einzahlungseinladung folgt dann in den nächsten Wochen, wenn das Vereinskonto eingerichtet ist. Die Jahresmitgliedschaft beträgt 50.- CHF (ermässigt für Personen in Ausbildung: 30.- CHF). Auch juristische Personen können Mitglied werden.

Diese Änderung in der Organisationsform wird auch an dieser Website und diesem Weblog nicht spurlos vorbeigehen. Wir arbeiten in den nächsten Monaten an a) einem neuen Auftritt, der die Zwecke des Vereins darstellt und unterstützt und b) die bisherigen Inhalte von hist.net in geeigneter Form archiviert und der interessierten Öffentlichkeit zugänglich macht.

Im Zuge dieser Änderungen werden in diesem Weblog in Zukunft Beiträge von Vereinsmitgliedern zu lesen sein – also auch von anderen Personen als meiner Wenigkeit.

Alles weitere wird hier an dieser Stelle berichtet, sobald die Zeit dafür reif ist. Für die zweite Jahreshälfte 2014 ist eine erste Mitgliederversammlung geplant, an der auch der Stand der Überlegungen, wie die Vereinsziele erreicht werden könnten, präsentiert werden soll.

In Memoriam Peter Haber (1964 – 2013)

Peter Haber in Memoriam

Heute nacht, am 28. April 2013, ist Peter Haber, geschätzter Kollege und guter Freund, nach langer schwerer Krankheit verstorben. Es ist beeindruckend, wie er sich bis zuletzt rege in seinem Fachgebiet betätigte und kollegialen Austausch pflegte. Es ist bewegend, wie engagiert in den letzten Wochen seine vielen Freunde in ganz Europa an seinem Kampf gegen seine unheilbare Krankheit Anteil genommen haben. Es ist berührend, wie seine Familie und zuvorderst seine Frau alles unternahmen, damit er den letzten Abschnitt seines Lebens in seinem Zuhause in einer vertrauten und vertrauensvollen Umgebung verbringen konnte.

Peter Haber wuchs in Basel auf, hat hier die Schulen und die Universität besucht und als Journalist, Sachverständiger für Öffentlichkeitsarbeit und vor allem als Wissenschaftler gewirkt. Zu den Schwerpunkten seiner wissenschaftlichen Arbeit gehörten die neuere ungarische Geschichte und – vor allem – die vielfältigen Ausprägungen des digitalen Medienwandels auf die Geschichtswissenschaften. Hierzu hat er zahlreiche einschlägige Arbeiten veröffentlicht, die den Diskurs noch lange Zeit prägen werden. Seine Schwerpunkte haben auch zu einem regen Austausch mit Kollegen in der ganzen Welt und zu ungezählten und vielfältigen Auslandaufenthalten geführt. (Mehr zu seiner Vita ist auf seiner Seite bei hist.net zu finden).

Peter Haber war nicht nur ein inspirierender Arbeitspartner, der mich vor vor beinahe 15 Jahren dazu einlud, eine Lehrveranstaltung zum Thema Geschichte und Internet durchzuführen, woraus sich die Webplattform hist.net und zahlreiche Projekte zur digital history entwickelten. Er war auch ein gescheiter Fachkollege, der mir unzählige Anregungen zu Fragen der digital humanities gab und mir in meinen Projekten mit Rat und Tat zur Seite stand, eine belesener Zeitgenosse, der mir immer wieder das zu Unrecht beinahe in Vergessenheit geratene Ideal des Bildungsbürgers vor Augen führte, und vor allem ein herzlicher Freund, mit dem man in humorvoller Art und Weise über Gott und die Welt herziehen aber auch darüber staunen konnte.

Ich vermisse ihn sehr.

Meine Gedanken sind bei ihm (wo immer er nun sein mag) und bei seiner Familie.

UPDATE vom 29.4.2013:
Die zahlreichen Menschen, die Peter kollegial und freundschaftlich verbunden waren, äussern sich sowohl hier in den Kommentarspalten (herzlichen Dank dafür), aber auch an anderen Orten. Hier ein (laufend nachgeführter) Überblick in alphabetischer Reihung, ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

Die Nachrufe gibt es auch gesammelt als Storify-Version (Dank an die Gretchen Beasley vom CHNM)

(Bildnachweis: Sternenjäger)

nearly done

Der Forschungsdekan der Universität Basel bestätigt mir schriftlich meine bestandene Promotion, nachdem ich gelobte, „die wissenschaftliche Erforschung der Wahrheit immer als eine ernste und notwendige Aufgabe zu betrachten“ (also von mir keine Spässchen mehr hier im Blog). Ende Oktober erhalte ich die Promotionsbescheinigung, das Diplom (und den vollständigen Titel), sobald die Dissertation publiziert ist. Da ich jedoch nicht so tolle Symbolbilder auf der Festplatte habe wie Kollege Prof. Haber, muss ich auf eine Publikation hier im Blog absehen. Ein Bild vom Cover (sobald vorhanden) zusammen mit bibliographischen Angaben als Blogpost wird reichen müssen.

1000 Artikel in 5 Jahren weblog.histnet – der Anfang vom Ende oder das Ende vom Anfang?

Was vor 5 Jahren als bescheidener Selbstversuch begonnen hat, hat vor kurzem eine beachtliche Marke erreicht. Unser Weblog, gestartet am 25. September 2005 mit dem obligaten Eröffnungspost zur Frage «warum dieser Blog?», hat gestern den 1000. Artikel publiziert – verfasst von Kollega Haber, der mich mittlerweile in punkto Publikationsfleissigkeit und Publikumsinteresse auf diesem Weblog ((in anderen Bereichen gab es nix zu überholen)) schon seit geraumer Zeit überholt hat, und sinnigerweise inhaltlich den Umstand betreffend, dass wir in den Wissenschaftsblog-Charts auf Rang vier vorgestossen sind.

Es gäbe nun verschiedene Möglichkeiten, dieses Jubiläum zu begehen: Einen Rückblick mit den herausragenden Blogposts der letzten Jahre – den längsten, den am meisten diskutierten, den schönsten, den witzigsten usw. – vielleicht ein Wettbewerb, um einen solchen Beitrag durch unsere Leserschaft küren zu lassen (Vorschläge können im Kommentar angebracht werden), Offline-Feierlichkeiten verschiedener Ausprägungen, eine Festschrift oder ein Online-Denkmal. Oder die Einstellung des Weblogs.
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OT: Spitze

another_montblanc

Seien es polemische Spitzen, spitze Bemerkungen, zugespitzte Argumentationen und Spitzfindigkeiten von Spitzenbloggern oder unbeteiligte Bergspitzen in (angesichts der aktuellen sommerlichen Temperaturen vermutlich für kühle Kopftemperaturen sorgende) luftigen Höhen: Unser Statistik-Programm, dass die Auswertung der Zugriffe auf unseren Blog betreut, hat sich gestern darüber gefreut, sich für einmal in andere (höhere) Sphären vorwagen zu dürfen. Wir finden diese Spitzenresultat, nun – einfach Spitze, und (ohne es auf die Spitze treiben zu wollen) halten fest: Wenn zwei sich streiten, freuen sich die Dritten, und klicken bis zum Abwinken.

Man könnte es auch nüchterner formulieren: sobald uns Kollega Graf vom vermutlich bestbesuchten historischen Blog des deutschen Sprachraums mit einer Verlinkung beehrt, schnellen unsere Zugriffszahlen in die Höhe. Dabei spielt es eigentlich keine Rolle, ob wir Gegenstand einer spitzen, abmahnenden Bemerkung werden, oder ob uns Herr Graf einfach nur Spitze findet (was ab und an vorkommen soll).

Mehr Witz zum Spitz fällt mir nicht mehr ein. Die Kommentarspalten sind geöffnet.

Wie unsere Leserschaft uns findet

Unsere Logfiles erfassen auch, nach welchen Begriffen unsere Leserschaft bei Google gesucht, ehe Sie auf eine Seite unseres Weblogs gelangt. Daraus lässt sich der Schluss ziehen, dass die Suche nach dem entsprechenden Begriff zu einem Suchergebnis führte, in dem auch ein Beitrag aus weblog.histnet.ch aufgeführt war. Mit anderen Worten: Wonach haben unsere Leserinnen und Leser gesucht, bevor sie auf unseren Weblog gelangten? Die Ergebnisse sind grösstenteils wenig überraschend (Youtube, Wikipedia, histnet), bergen aber doch einige bemerkenswerte Details (Theo der Pfeifenraucher, Narrenturm, Rehpinscher).
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Google kauft hist.net

Wie Google und hist.net heute bekannt geben, hat Google die Mehrheit am Schweizer Portal für Geschichte und Digitale Medien „hist.net“ übernommen. Für Google ist dies ein weiterer Schritt in die Domäne wissenschaftsorientierter Dienstleistungen im Zusammenhang mit Google Scholar. „Wir sind sehr glücklich, dass wir mit hist.net einen starken Partner im Bereich der Geschichtswissenschaften gewinnen konnten“, lässt sich Geschäftsführer Eric Schmidt in einer heute veröffentlichten Medienmitteilung zitieren. „Wir halten Google Scholar für ein grossartiges Produkt, das aber noch durch genuinen Input von Fachexperten verbessert werden kann. Die Erfahrungen der Schweizer Kollegen von hist.net sind dabei immens wertvoll.“ Man habe mit den Geschichtswissenschaften in einem überschaubaren Bereich erste Erfahrungen sammeln wollen, erklärte Schmidt den ungewöhnlichen Entscheid, in einem geisteswissenschaftlichen Fachbereich zu investieren. Über die genaue Art der Kooperation und über mögliche neue Dienste liessen weder Google noch hist.net etwas verlauten und stellten weitere Informationen in naher Zukunft in Aussicht. Weiterlesen

Vielen Dank

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Noch ist der Monat November gar nicht zu Ende und wir haben schon einen neuen Höchststand erreicht. Mit täglich über 100 Besuchern sind wir noch nicht ganz im Bereich der A-Blogger, für ein ausgesprochens Fach-Weblog sind das aber sehr gute Werte. Vielen Dank also allen treuen Leserinnen und Lesern von weblog.histnet.ch. Und bereits jetzt können wir ankündigen, dass wir für das Jubiläumsjahr 2008 einige Neuerungen planen – Jubiläumsjahr übrigens deshalb, weil 2008 hist.net das methusalemische Online-Alter von zehn Jahren erreichen wird!

Neuerungen bei weblog.histnet.ch

Tag CloudIm Zuge der Neuinstallation haben wir auch ein paar Neuerungen und Verbesserungen bei unserem Weblog eingerichtet – die zum Teil auch unseren geschätzten Leser/innen und RSS-Abonnent/innen gewisse Änderungen bei den Einstellungen ihrer RSS-Reader abverlangen. Neu verteilen wir bei unseren Einträgen intensiv Tags, die zur Bildung einer Tag-Cloud genutzt werden, die unterhalb der Detail-Ansicht jedes Eintrags zu sehen ist. Die Tags ermöglichen uns auch die Anzeige von „verwandten“ Weblog-Einträgen, die ebenfalls in der Detail-Ansicht zu sehen ist.

Um die Tags aussagekräftiger zu gestalten haben wir die Kategorien in Tags umgewandelt. Wer also einen RSS-Feed zu einer Kategorie abonniert hat, muss in der Adress-Zeile „category“ durch „tag“ ersetzen. Wir arbeiten daran, die Kategorien neu zu benennen und aussagekräftiger zu gestalten. Dies erfordert etwas Nacharbeit an unseren mittlerweile doch immerhin 458 Einträgen, daher bitten wir noch etwas um Geduld, wenn die Kategorien noch nicht aussagekräftig und die Tags noch nicht bei allen alten Beiträgen konsolidiert sind.

Wir wurden gehackt!

HackIrgendwann musste es einmal passieren: Wir wurden Opfer eines (vermutlich) russischen Hackers, der eine Schwachstelle in der WordPress-Installation ausnutzte, um unseren Server für den Vertrieb von Potenzpillen (oder noch schlimmer von Schadware, die auf den Potenzpillen-Seiten installiert war) zu missbrauchen. Der Schaden ist behoben, nun folgt ein kurzer Rückblick. Weiterlesen

Désherbage (2)

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Nachdem Kollega Hodel nun die Weltöffentlichkeit ganz charmant hat wissen lassen, dass der Haber nicht einmal sein eigenes Weblog mehr zu lesen scheint, sehe ich mich zu einer kurzen Rechtfertigung genötigt. Der Grund ist sehr einfach: Das mit der Désherbage hat nicht ganz funktioniert. Und das Haber-Archiv ist leider auch nocht nicht Teil des digitalen Gedächtnisses der Schweiz geworden. Obwohl ich vor einigen Monaten mein Archiv massiv entrümpelt hatte, blieb noch genug Material übrig, um mich vor während und eigentlich auch noch nach meinem Umzug Ende Oktober mehr oder weniger ausser Gefecht zu setzen. Aber jetzt schreibe ich nicht nur wieder regelmässiger, sondern werde auch mein eigenes Weblog wieder brav lesen!

HOK (in eigener Sache): Geschichte lehren an der Hochschule

Heute hab ich ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk erhalten: Die Publikation „Geschichte lehren an der Hochschule„, die meinen Aufsatz zur Historischen Online-Kompetenz enthält und die auf jene Tagung zurückgeht, die der Anlass zur Eröffnung dieses Blogs war, ist bei mir in Form eines Belegexemplars eingetroffen.

Der Klappentext erläutert:

Wer als Dozent je vor einem schweigenden Seminar gestanden hat, weiß um die Bedeutung didaktischer Kompetenzen und Methoden.

Doch das Buch ist eigentlich das Gegenteil von Geschichte, als Erscheinungsjahr ist 2007 eingedruckt und entsprechend kann man es zwar schon vorbestellen, aber die Auslieferung dürfte für Nicht-Autoren nicht mehr vor Weihnachten stattfinden. Dennoch: eine lohnende Investition (nicht meines Aufsatzes wegen! Jedenfalls nicht nur…).

Literatur:

  • Pöppinghege, Rainer (Hg.): Geschichte lehren an der Hochschule. Bestandsaufnahme, methodische Ansätze, Perspektiven, Schwalbach: Wochenschau 2007 (ISBN: 978-3-89974294-7; 24.80 EUR).