Die Zeitschrift c’t vergleicht in der Ausgabe 6/2007 die Enzyklopädien Bertelsmann, Brockhaus multimedial premium, Encarta und Wikipedia. Bei allen wurden die Tester bei der Suche nach Mängeln fündig, aber im allgmeinen erhalten alle untersuchten Enzyklopädien gute Bewertungen. Dabei steht Brockhaus an der Spitze und die Bertelsmann Enzykopädie am Ende. Das abschliessende Urteil zu Wikipedia lautet wie folgt:
Neben vielen hervorragenden Texten finden sich in der Wikipedia aber dennoch Artikel mangelhafter Qualität. Zum einen sind dies solche, die einfach zu stark unter Redundanz, unwichtigen Details oder fehlender Gliederung leiden. Zum anderen kommt es in Artikeln sämtlicher Wissensgebiete vor, dass die persönliche Sicht eines Autors durchscheint.
Dieser Einschätzung können wir uns anschliessen – und haben uns in der Vergangenheit in ähnlicher Weise bereits geäussert.
Wie hat c’t den Vergleich nun vorgenommen? Dorothee Wiegand fasst das Vorgehen wie folgt zusammen:
Insgesamt schlugen wir rund 150 Testbegriffe nach (siehe Kasten auf Seite 140); davon haben wir 56 genau analysiert. Dabei ging es uns um Korrektheit, Vollständigkeit, Verständlichkeit und Aktualität der Texte sowie um Menge und Qualität der beigefügten Multimedia-Elemente.
Die c’t führt zwar die Untersuchungskriterien noch genauer aus, nicht jedoch die Resultate zu den einzelnen Begriffen. Die untersuchten Begriffe sind aufgeführt und gegliedert, zum Themenbereich „Politik, Geschichte, Geografie“ zählt c’t folgende Begriffe auf (Links auf Einträge in Wikipedia, Klammerbemerkungen durch mich):
Agenda 2010, Bellizist (kein Eintrag in Wikipedia, stattdessen Bellizismus), Französische Revolution, Geronten (weitergeleitet zu Gerusia), Gesundheitsreform, Göttinger Sieben, Hadrumetum (kein Eintrag in Wikipedia), Hälbling (weitergeleitet zu Scherf), Hundert Tage (entweder Hundert-Tage-Reform oder Herrschaft der Hundert Tage), Island, Jüdische Geschichte/Geschichte des Judentums, Linksterrorismus (kein Eintrag in Wikipedia), Sachalin, Schengener Abkommen (weitergeleitet zu Schengener Durchführungsübereinkommen), Sibirien, Stagflation, Taiwan.
Von den 150 untersuchten Begriffen sind folglich acht aus dem Bereich der Geschichte (Bellizist, Französische Revolution, Geronten, Göttinger Sieben, Hadrumetum, Hälbling, Hundert Tage und Jüdische Geschichte). Wieviele davon genauer untersucht wurden, wird aus dem Artikel nicht ersichtlich.
Zu klären wäre m.E. noch, ob diese Auswahl der untersuchten Begriffe der tatsächlichen Verteilung (und der Nutzung) der Themenbereiche entspricht. Auch wäre eine systematischere, detaillierte Untersuchung historischer Begriffe noch in Angriff zu nehmen.